Die Ernte der Kaffeekirsche

So läuft die Kaffeeernte in den Ursprungsländern ab

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Ein Phänomen, das nur die Kaffeepflanze bietet: Blüten, reifende und vollreife Früchte zur selben Zeit an einem Strauch. Fast das ganze Jahr ist also irgendwo auf der Erde die Kaffeeernte im Gang. Wir erklären euch wie die Ernte abläuft.

Die Kaffeepflanze: Ein sensibles Gewächs

Bevor es an die Ernte geht, benötigt die Kaffeepflanze viel Sorgfalt und Pflege. Sie braucht ausreichend Niederschlag und viel Schatten, verträgt weder starken Wind noch extreme Hitze oder Kälte. Der Boden sollte nährstoffreich sein und Wasser speichern können. Wächst der Kaffee in höheren, kühleren Anbaugebieten reifen die Kaffeekirschen langsamer – und haben damit mehr Zeit, um Geschmack, Aroma und insbesondere Säure zu entwickeln. Deswegen setzen wir bei vielen unserer Kaffees auf die unverwechselbare Qualität äthiopischer Hochland-Arabicas.

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Reifeprüfung: Wann ist der perfekte Moment zur Ernte?

Die beste Kaffeequalität entsteht, wenn die Kaffeekirschen bei der Ernte ideal gereift sind. Dann sind die Aromen besonders ausgeprägt und die Bohnen in der Kirsche perfekt für die Weiterverarbeitung - doch das richtige Timing ist gar nicht so einfach!

Die Erntezeit der Kaffeekirsche dauert in der Regel zwei bis drei Monate, je nach Sorte und Lage sogar bis zu vier Monate. Wann sie beginnt, hängt von der Lage des Anbaugebietes ab: nördlich des Äquators dauert die Erntezeit meist von September bis Dezember, südlich davon kann sie sich von April oder Mai bis in den August ziehen. Und dazwischen? Nahe am Äquator gibt es zwischen Haupt und Nebenblüte, Haupt- und Nebenernte kaum echte Ruhephasen. Fast das ganze Jahr ist irgendwo auf der Erde die Kaffeeernte im Gang. Sind die Kaffeekirschen unreif, fehlt es an Aroma. Sind sie zu reif, drohen Schädlinge und Fäulnis, denn der enthaltene Zucker und ein Wasseranteil von etwa 60 Prozent lassen überreife Früchte schnell verderben.

Den einen richtigen Zeitpunkt zur Ernte aller Kirschen gibt es also nicht. Zudem hängen am selben Zweig oftmals gleichzeitig reife und unreife Kirschen. Um bei der Ernte trotzdem nicht leer auszugehen, haben sich drei unterschiedliche Methoden durchgesetzt.

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Die Handpflückung

Für einen möglichst hohen Anteil an reifen, roten Kaffeekirschen werden vor allem hochwertige Arabica-Kaffees von Hand gepflückt. Diese Erntemethode wird oft auch „Picking“ genannt. Da zwischen beginnender Reife und Überreife einer Kaffeekirsche zwischen zehn und 14 Tage liegen, ziehen die Pflücker in diesem Turnus immer wieder mit ihren Körben durch die Plantage, solange lohnende Mengen nachreifen. Die Erntemenge pro Kopf und Tag schwankt dabei zwischen 50 und 120 Kilo Kaffeekirschen. Aus 50 Kilo reifen Kaffeekirschen werden am Ende sechs bis sieben Kilo Röstkaffee.

Das Stripping

Deutlich höher fällt die Ernte pro Kopf aus, wenn die dicht aneinanderwachsenden Kaffeekirschen nicht einzeln ausgewählt, sondern gleichzeitig von Hand abgestreift werden – genannt „Stripping“. Bis zu 250 Kilo Kaffeefrüchte kann eine Arbeiterin oder ein Arbeiter auf diese Weise täglich von den Zweigen lösen. Die Früchte aller Reifegrade fallen direkt auf Tücher oder Planen am Boden und werden dort eingesammelt. Das geht zunächst schneller, doch die nötigen Reinigungs- und Sortierarbeiten nach der Ernte relativieren diesen Vorteil. 

Maschinelle Pflückung

Auf sehr großen, überwiegend flachen Plantagen wie in Teilen Brasiliens kommen auch Erntemaschinen zum Einsatz. Ähnlich wie in Weinbergen streifen sie mit vibrierenden Kämmen durch die –in Reihen gepflanzten Büsche und lösen so die Kirschen vom Zweig. Je nach Maschine fallen die Früchte in einen integrierten Sammelbehälter oder auf ausgelegte Planen und Tücher. Auch hier ist der Ausschuss an unbrauchbaren Bohnen höher als beim „Picking“.

Schlechte Bohnen? Kommt nicht in die Tüte!

Eines der Geheimnisse des unverwechselbaren Charakters von Dallmayr Kaffee liegt im Rohkaffee, noch lange vor der Röstung. Unsere Kaffee-Experten kaufen nur feinste Hochlandkaffees aus den besten Anbaugebieten der Welt ein, die sehr aromatisch und facettenreich sind. Die wichtigsten Bezugsländer sind Äthiopien, Papua-Neuguinea, Kolumbien, Peru und Brasilien. Dabei setzen wir zu 70% auf Handpflückung, 20% Strip-Pflückung und nur 10% werden maschinell gepflückt. 

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