Dallmayr
Wasser ist Leben.

Wasser
ist
Leben.

In Äthiopien hat etwa die Hälfte der Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dallmayr baut zusammen mit Menschen für Menschen einen Brunnen in Dano.

Wo entsteht der Brunnen und was wurde bisher erreicht?

Projektregion Dano
Menschen für Menschen setzt in Dano, etwa 200 Kilometer westlich von Addis Abeba, seit 2013 integrierte Maßnahmen um. Der Bezirk ist 659 Quadratkilometer groß und erstreckt sich auf einem Hochplateau mit einigen wenigen Hügeln. Die knapp 115.000 Einwohner leben überwiegend von der Landwirtschaft. Zu Beginn der Projektarbeit reichten die Erträge der Felder und der Tiere kaum für die Ernährung der Familien aus. Holz wurde zum Kochen und für den Bau der Häuser geschlagen, aber nicht wieder angepflanzt. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser lag bei 15 Prozent. Bei Erkrankungen konnten die Menschen nur notdürftig behandelt werden. Frauen hatten kaum Möglichkeiten, sich ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.

Versorgung mit sauberem Trinkwasser
Zu Beginn der Projektarbeit von Menschen für Menschen gab es in Dano nur 26 Wasserstellen mit hygienisch einwandfreiem Wasser. Sie versorgten 15 Prozent der Bevölkerung. Nach fünf Jahren und dem Bau von 78 Quellfassungen und Handpumpbrunnen können sich nunmehr knapp 44 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen. Dadurch ist auch die Rate der Durchfallerkrankungen gesunken.
Laut einer Erhebung der lokalen Behörden verbringen 65 Prozent der Haushalte mehr als eine halbe Stunde damit, zu einem Fluss oder einem Wasserloch zu gelangen und das geschieht mehrmals am Tag. Die neuen Wasserstellen werden in die Nähe der Dörfer gebaut. Damit verringert sich die Zeit, die Frauen und Mädchen für das Wasserholen benötigen.

Mit dem Bau von weiteren 26 Wasserstellen in der Nähe der Dörfer in diesem Jahr, wird die Wasserversorgung um weitere sechs Prozent angehoben. Knapp 20.500 Menschen werden davon profitieren. Mädchen und Frauen werden die gewonnene Zeit für Schulbesuche nutzen können und ggfs. um ein Handwerk zu erlernen. Die sogenannten Wasserkomitees der einzelnen Wasserstellen erheben bei den einzelnen Nutznießern kleine Beträge, so dass anfallende Kosten bei der Instandhaltung beglichen werden können. Dies sorgt für die Nachhaltigkeit der Wasserstellen.

 
Frau mit Wasserkanister auf einer Wiese

Wie sieht der Alltag ohne Brunnen aus?

Hoffnung für die Dorfbewohner von Oda Obo
Tadelu Tsaga (14) und Derartu Tesfaye (20) machen sich drei bis vier Mal am Tag auf, um an einer entlegenen Stelle Wasser für die Familie zu holen. Eine halbe Stunde hin, eine halbe Stunde zurück und das mehrmals täglich. Sie befüllen ihre gelben Kanister an der ungeschützten Wasserstelle, an der auch das Vieh trinkt.

Familie beim Wasser holen
Frau holt Wasser von Wasserstelle

Seit Jahren sind v.a. Durchfallerkrankungen aufgrund des verunreinigten Wassers regelmäßige Begleiter. Doch jetzt baut Menschen für Menschen gemeinsam mit den Dorfbewohnern von Oda Obo einen Handpumpbrunnen, der 90 Haushalte mit sauberem Trinkwasser versorgen soll. Tadelu schultert gekonnt den schweren 20-Liter-Kanister und tritt den beschwerlichen Weg nach Hause an.

Die Vorfreude bei Tadelu ist groß, wenn Sie auf ihrem Weg zur Wasserstelle an der bereits ausgehobenen Stelle vorbeikommt, an der in Kürze der Jimate ein Handpumpbrunnen entstehen soll.

Menschen in der Nähe des Brunnens
Blick in das Brunnenloch

Über sechs Meter ist das Loch bereits tief. Am Boden schimmert schon eine Wasserlache. Die Arbeiter haben den Graben mit Baumstämmen und Ästen abgesichert. In Kürze beginnen die Auskleidungsarbeiten und der Brunnen nimmt Gestalt an.

 
Menschen blicken von Oben in das Brunnenloch

Wie wird eigentlich ein
Brunnen gebaut?

Wasserstellen bzw. Brunnen baut die Äthiopienhilfe immer in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und in Absprache mit den zuständigen Behörden. Menschen für Menschen liefert die entsprechende Handpumpe und das benötigte Baumaterial wie Zement, Sand usw. und die Bevölkerung stellt gegebenenfalls noch lokal verfügbare Materialien und ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Der zuständige Wasserexperte von Menschen für Menschen im jeweiligen Projektgebiet beaufsichtigt alle Arbeiten und gibt entsprechende Instruktionen.

Bewohner graben ein Brunnenloch

Die Bewohner der umliegenden Dörfer graben das Brunnenloch bis zu einer Tiefe, bis nicht nur das Grundwasser zu Tage tritt, sondern auch sichergestellt ist, dass der Wasserfluss ausreichend und der Druck des nachfließenden Wassers stark genug ist. Bis zu 15 Meter können die Aushubarbeiten in die Tiefe gehen, je nach topografischen Gegebenheiten. Mehrere Wochen lang graben die Bauern mit Hacken und Schaufeln, angeleitet von den Fachleuten von Menschen für Menschen. Immer wieder befördern sie weitere Erdschichten an die Oberfläche. Es entsteht ein Schacht von etwa zwei Metern Breite – für viele Dorfbewohner oft ein Spektakel.

Unterdessen arbeitet der von Menschen für Menschen beauftragte Maurer an den Betonringen, die später als Innenwand des Brunnens eingelassen werden. Die Ringe haben einen Durchmesser von einem Meter und sind 50 Zentimeter hoch. Ein kreisrundes Stahlgerüst, das der Brunnenmeister vor Ort formt, bildet die Grundform, in die anschließend ein Gemisch aus Steinen, Kies und Beton eingefüllt wird. Die Bevölkerung der umliegenden Dörfer schafft dafür lokal vorhandene Baumaterialien, etwa aus nahegelegenen Flussläufen heran.

Maurer arbeitet an Betonringen
Betonringe für den Brunnen
Betonring für den Brunnen trocknet in der Sonne

Die Ringe werden nach dem Gießen in der Sonne getrocknet, bis das Gemisch stabil genug ist, um ohne zu zerbrechen transportiert zu werden. Die Ringe, die am tiefsten in die Erde gesetzt werden, bestehen aus dem gröbsten Gestein, so dass sie durchlässig bleiben und das Wasser aus dem Erdreich nachfließen kann.

Menschen sitzen auf Betonringen

Schließlich werden die Betonringe mittels eines sog. Dreibein, einem Flaschenzug, unter tatkräftiger Mithilfe kräftiger Männer in den ausgehobenen Schacht eingelassen, aufeinandergesetzt und verfugt bis die Konstruktion die Erdoberfläche erreicht.

Betonringe werden zusammengesetzt
Mann in Brunnenröhre

Dann wird eine Steigleitung in das Brunneninnere verlegt, durch das später das saubere Grundwasser nach oben gepumpt wird.

Die Räume zwischen Betonringen und der Schachtwand werden nun wieder mit Schotter und Erde aufgefüllt, um größtmögliche Stabilität zu gewährleisten.

Die Letzte Aufgabe des Maurers ist es nun, den Schacht mit einer Betondecke zu versiegeln, auf der die Handpumpe installiert wird.

Die Materialien für den Handpumpbrunnen stammen aus Europa und werden auf dem Seeweg über Dschibuti eingeführt. Drei bis vier Monate dauert es, bis alle Bestandteile eines Handpumpbrunnens vor Ort eingetroffen sind.

Letzte Arbeiten am Handpumpenbrunnen
Blick von Oben in Brunnen
Brunnenteile
Männer fügen Brunnenteile zusammen

Der für die Wasserversorgung zuständige Mitarbeiter in den Projektgebieten von Menschen für Menschen setzt schließlich fachmännisch die Bestandteile des Handpumpbrunnens zusammen und testet den Wasserdurchfluss.

Der Brunnen für die Bevölkerung wird erst eröffnet, sobald die Bauern der umliegenden Dörfer einen Zaun um den Brunnen errichtet haben. Mit dem Bau des Brunnens wird ein sog. Wash-Komitee, bestehend aus Frauen und Männern aus dem Dorf trainiert. Die Mitglieder des Komitees werden von der Gemeinde gewählt. Sie lernen den Brunnen dauerhaft instand zu halten und kleine Reparaturarbeiten selbst auszuführen. Dazu stattet sie Menschen für Menschen mit einem entsprechenden Werkzeugset aus. Nach Fertigstellung der Wasserstellen werden diese in die Verantwortung der Gemeinde und der zuständigen Wasserbehörde übergeben.

Frauen am Brunnen beim Wasser holen
 
Familie am Brunnen beim Wasserholen

Zeichen eines großen Erfolges


Fortschritte bei unserem Brunnenprojekt

Schon kurz nach Sonnenaufgang geht Gete mit ihren Töchtern Tirengo und Debre aus Jimate los. Sie möchte heute eine der Ersten sein. Es sind schon einige Nachbarinnen gekommen, um frisches, klares Wasser zu holen. So kann sie mit den anderen Frauen ein bisschen plaudern. Die kleinen Mädchen sind längst losgerannt, um sich mit ihren Freundinnen hinter den fein säuberlich aufgereihten gelben Kanistern zu verstecken.

Familie beim Wassertragen
Stolz trägt Tirengo den Kanister zum Brunnen. Bald darf auch ihre kleine Schwester Debre beim Tragen helfen. Auf dem Rückweg trägt ihre Mutter Gete den vollen Wasserkanister.
Bildnachweis: Stiftung Menschen für Menschen
Familie am Brunnen mit gelben Kanistern
In Jimate wurden 2018 vier Handpumpenbrunnen errichtet, die das Leben von insgesamt 70 Familien erleichtern. Gete, Tirengo und Debre gehen am liebsten vor dem Frühstück los, wenn es noch nicht so heiß ist.
Bildnachweis: Stiftung Menschen für Menschen.

Wo man auch hinkommt, die gelben Kanister sind in dieser Gegend überall. Aus der Ferne wirken sie fast wie große gelbe Blüten. Und tatsächlich sind sie das leuchtende Zeichen für einen großen Erfolg. Denn immer mehr Menschen haben sauberes Trinkwasser, das sie mit den Kanistern aus den neuen Brunnen holen.

Zu Beginn des Projekts hatte in der Region Dano im westlichen Äthiopien nur knapp jeder siebte Mensch Zugang zu sauberem Wasser, heute schon jeder zweite. Die Hilfsorganisation Menschen für Menschen konnte in den vergangenen Jahren über 2.500 Brunnen bauen.

Mit dem Verkauf unseres nachhaltigen Ursprungskaffees Dallmayr Ethiopia bei Penny unterstützen wir dieses Projekt. Getes Familie und ihre Nachbarn haben durch die Brunnen Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Auch 2019 setzen wir unser Engagement fort und bauen weitere Brunnen.

Das ist ein wirklich gutes Zeichen.

 
Mutter wäscht Tochter die Stirn mit Brunnenwasser

Wie die Brunnen den gesamten Alltag verbessern

Tirengo geht jeden Morgen am Haus ihrer Freundin Mimi vorbei. Dann können die beiden Mädchen und ihre Mütter gemeinsam am neuen Brunnen Wasser holen. Am liebsten helfen die Mädchen beim Pumpen: Kanister füllen macht einfach einen Riesenspaß.

Früher mussten die Bewohner der vielen umliegenden Dörfer ihr Wasser am Fluss Toli holen; Tirengos Mutter Gete musste manchmal zwei Stunden warten, bis sie an der Reihe war. Für 20 Liter Wasser war sie dann insgesamt drei Stunden unterwegs. Der neue Brunnen liegt nur drei Minuten von Getes Hütte entfernt.

Kinder füllen Wasser in Kanister
Mimi ist Tirengos beste Freundin. Am liebsten füllen sie das Wasser gemeinsam in die gelben Kanister.
Bildnachweis: Stiftung Menschen für Menschen
Ein morgendliches Bad
Die neuen Brunnen werden in der Nähe der Dörfer gebaut. So sind die Wege kurz, und vor allem die Mädchen, die sich traditionell um das Wasserholen kümmern, haben Zeit für etwas anderes. Sogar für ein morgendliches Bad.
Bildnachweis: Stiftung Menschen für Menschen

„Es ist toll, dass wir jetzt einen Brunnen in der Nähe haben“, sagt Gete. „Früher habe ich es morgens häufig nicht geschafft, Wasser zu holen, die Kinder zu wecken und pünktlich zur Schule zu bringen. Sie kamen oft zu spät und manchmal blieben sie einfach zu Hause.“

Heute können Gete, Tirengo, die kleine Schwester Debre und die drei Brüder gemeinsam frühstücken.

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